Mariä Himmelfahrt

Sonntag, 15. August 2027

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

15.8.2027 | Mariä Himmelfahrt
Sonntag
 

Mariä Himmelfahrt

 
Gesetzlicher Feiertag

→Gesetzlicher Feiertag

in verschiedenen Ländern der Bundesrepublik Deutschland

Symbol

Hermann V. von Wied

(† 15. August 1552 auf Burg Altwied)

Symbol

Mariä Aufnahme in den Himmel

 

Kalenderblätter

 

Festes Datum
Mariä Himmelfahrt am 15. August
 
  • Der Tag Mariä Himmelfahrt
    ist immer der 15. August eines Jahres.

 

Feiertag

Gesetzlicher Feiertag

Saarland (SL)
Bayern (BY)

Der Tag Mariä Himmelfahrt ist in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2027 →gesetzlicher Feiertag in den Ländern:

  • Saarland (SL)
  • Bayern (BY), hier jedoch nur in Gemeinden mit mehr katholischen als evangelischen Bürgern (zzt. gut 80% aller Gemeinden Bayerns)

 

Hintergründig

Hintergründig

Zahlreiche Bildnisse und Statuen visualisieren die Marienverehrung in der katholischen Kirche. | Foto: © Steve Heap | © Geschütztes Bildmaterial

Abbildung: Maria | Zahlreiche Bildnisse und Statuen visualisieren die Marienverehrung in der katholischen Kirche.
Foto: © Steve Heap | © Geschütztes Bildmaterial

Mariä Himmelfahrt

Die Entstehung im christologischen Streit

Die Marienfeste haben ihren Ursprung im Orient des 5. Jahr­hun­derts n. Chr. Erst im 7. Jahr­hun­dert ge­lang­ten sie in das christ­li­che Abend­land.

Ihre Entstehung ist im Wesentlichen zu­rück­zu­füh­ren auf den sog. chris­to­lo­gi­schen Streit, in dem im 5. Jahr­hun­dert um das Ver­ständ­nis der bei­den Er­schei­nungs­for­men Chris­ti als Mensch und als Gott ge­run­gen wur­de.

In diesem Streit spielte unter anderem die Frage eine Rol­le, ob Ma­ria, die Mut­ter Je­su, nur Je­sus den Men­schen ge­bo­ren hat­te, der als Mensch Trä­ger und Tem­pel der Gott­heit war, oder ob sie un­mit­tel­bar als »Got­tes­mut­ter« zu ver­ste­hen sei, al­so die »Got­tes­ge­bä­re­rin« war. Im ers­ten Fall, als Mut­ter des Men­schen Je­su, wä­re ihr nur die Rol­le des Me­di­ums zu­ge­fal­len, durch das die In­kar­na­ti­on (Mensch­wer­dung) Got­tes mög­lich wur­de. Im zwei­ten Fall, als Got­tes­mut­ter, ge­winnt Ma­ria selbst gött­li­chen Cha­rak­ter, der sie über ihr mensch­li­ches Da­sein er­hebt. So war sie bei­spiels­wei­se auch von der Erb­sün­de be­freit.

Das Konzil von Ephesus

Durchgesetzt haben sich schließlich auf dem Konzil von Ephe­sus 431 n. Chr. die Ver­tre­ter der An­schau­ung, dass erst durch die In­kar­na­ti­on des »Lo­gos« (gemeint ist Gott, nach Joh 1,1: Im An­fang war das Wort (gr. »Lo­gos«)) Chris­tus ein In­di­vi­du­um ge­wor­den sei. In der Fol­ge hat dem­nach Ma­ria nicht ei­nen Men­schen, son­dern Gott selbst ge­bo­ren, der in der Mensch­wer­dung nur ei­ne Da­seins­än­de­rung als In­di­vi­du­um er­fah­ren ha­be. Hier tat sich ins­be­son­de­re der The­o­lo­ge Cy­rill von Alexan­dri­en her­vor, der auf dem Kon­zil schließ­lich die Ex­kom­mu­ni­ka­ti­on sei­nes Ge­gen­spie­lers Nes­to­ri­us von Kons­tan­ti­no­pel und zwei Jah­re spä­ter so­gar des­sen Ver­ban­nung und die all sei­ner An­hän­ger er­wir­ken konn­te.

Der 15. August

Bereits kurze Zeit nach dem Konzil wurde der 15. Au­gust als »Tag der Got­tes­ge­bä­re­rin Ma­ria« fest­ge­legt. Um 600 wur­de die­ser Tag von Kai­ser Mau­ri­ti­us als Fei­er­tag für das »Fest der Got­tes­ge­bä­re­rin« of­fi­ziell be­stimmt. Doch erst ein Jahr­hun­dert spä­ter ge­lang­te das Fest auch in das Abend­land und hieß bald »Auf­nah­me der Hei­li­gen Ma­ria« (lat. Ad­sump­tio Sanc­tae Ma­riae).

Marienkult und Marienverehrung

Beeinflusst durch Mystiker formte sich eine Ma­ri­o­lo­gie, die weit über die in der Bi­bel al­lein be­zeug­te Mut­ter­schaft Je­su hi­n­aus­ging. Un­ter den Ein­flüs­sen re­gi­o­na­ler heid­ni­scher Vor­bil­der und Fröm­mig­keits­for­men ent­wi­ckel­te sich der Göt­ter­mut­ter­glau­ben mehr und mehr zu ei­nem ei­ge­nen Ma­rien­dienst und zur Ma­ri­en­ver­eh­rung, die schließ­lich man­gels bib­li­scher Zeug­nis­se zur Dog­men­bil­dung führ­ten.

Zahlreiche Marienfeste fanden da­raus ih­ren Platz im Kir­chen­ka­len­der. Ma­ria hat ih­re Rol­le im Glau­ben und in der Tra­di­ti­on der Kir­che zu­ge­spro­chen be­kom­men.

Das Fest »Mariä Aufnahme in den Himmel« ist das älteste der Ma­ri­en­fes­te, doch erst 1950 wur­de es dog­ma­ti­siert. Die »Auf­nah­me Ma­ri­as in den Him­mel« ist so­mit seit 1950 ein Grund­satz ka­tho­li­scher Glau­bens­leh­re.

Feiertag

Unter der Bezeichnung »Mariä Himmelfahrt« fand das Fest Ein­zug in die Fei­er­tags­ka­len­der et­li­cher Staa­ten und Län­der.

In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt gesetzlicher Fei­er­tag im Saar­land.

In Bayern ist er gesetzlich als Feiertag in sol­chen Ge­mein­den wirk­sam und ge­schützt, in de­nen der An­teil der ka­tho­li­schen Be­völ­ke­rung grö­ßer ist als der An­teil der evan­ge­li­schen Be­völ­ke­rung. Da­für wer­den re­gel­mä­ßig sta­tis­ti­sche Aus­wer­tun­gen durch­ge­führt. Nicht mit­ge­zählt wer­den Bür­ger, die kei­ner der bei­den christ­li­chen Kon­fes­si­o­nen an­ge­hö­ren. Da­durch ist Ma­riä Him­mel­fahrt in knapp 20% al­ler bay­e­ri­schen Ge­mein­den kein Fei­er­tag.

Evangelische Konfessionen

Die evangelischen Kirchen ken­nen die Ma­ri­en­ver­eh­rung nicht. Ma­riä Him­mel­fahrt ist kein kirch­li­ches Fest. Dies gilt glei­cher­ma­ßen für al­le an­de­ren Ma­ri­en­fes­te.

Für Martin Luther war Maria ein Vorbild des Glau­bens und der De­mut. Er wür­dig­te ih­re Rol­le als Mut­ter Je­su, ähn­lich Nes­to­ri­us von Kons­tan­ti­no­pel, sah sie aber we­der als Gott­glei­che oder Got­tes­ge­bä­re­rin, noch als Hei­li­ge. Im Zu­sam­men­hang mit der Ab­leh­nung jeg­li­cher Hei­li­gen­ver­eh­rung lehn­te er es auch ab, Ma­ria als Für­bit­te­rin an­zu­ru­fen.

Martin Luther sorgte dafür, dass die Marienfeste, so­weit sie in­halt­lich bib­lisch be­grün­det be­ste­hen blei­ben soll­ten, zu Chris­tus­fes­ten wur­den.

Für evangelische Christen gilt der Grundsatz »Chris­tus al­lein«. Al­lein Chris­tus ist Mitt­ler zwi­schen Men­schen und Gott. Da­bei sieht Chris­tus selbst sei­ne Rol­le nur als hel­fend, nicht als un­ab­ding­bar: Der Mensch darf und soll sich je­der­zeit di­rekt und un­mit­tel­bar an Gott, den Va­ter, wen­den. Die Be­zie­hung Got­tes zu ei­nem Men­schen ist ei­ne di­rek­te, un­mit­tel­ba­re Be­zie­hung. Es be­darf kei­ner Ver­mitt­ler, we­der ver­stor­be­ner noch le­ben­der.

Symbol Evangelisch

Die evangelischen Kirchen und die Heiligen

Dr. Mar­tin Lu­ther hat­te be­reits früh die Hei­li­gen­ver­eh­rung ab­ge­lehnt. In sei­ner → Got­tes­dienst­ord­nung für die Ge­mein­den aus dem Jahr 1523 er­klär­te er, wa­rum die Hei­li­gen­fes­te im Kir­chen­jahr nicht be­gan­gen wer­den sol­len.

Die evan­ge­li­schen Kir­chen ken­nen da­her kei­ne Hei­li­gen im Sin­ne der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che. Für sie sind Hei­lig­spre­chun­gen (Ka­no­ni­sa­ti­o­nen), die vom Papst vor­ge­nom­men wur­den oder wer­den, nicht bin­dend. Sie neh­men selbst kei­ne Hei­lig­spre­chun­gen vor. Sie ken­nen we­der Schutz­hei­li­ge (Pa­tro­ne) noch die An­ru­fung oder gar die An­be­tung von Hei­li­gen.

Zwar ken­nen die evan­ge­li­schen Kir­chen ei­nen »Ge­denk­tag der Hei­li­gen« (1. No­vem­ber), doch mei­nen sie da­mit nicht ei­ne he­r­aus­ra­gen­de Stel­lung von Per­so­nen in der Ge­mein­schaft der Chris­ten, son­dern das Bei­spiel ih­res au­ßer­ge­wöhn­li­chen Han­delns aus der Kraft des Glau­bens he­r­aus. So fin­den sich im evan­ge­li­schen Kir­chen­ka­len­der die Na­men der Evan­ge­lis­ten, der Apos­tel und ei­ni­ger we­ni­ger Mär­ty­rer der frü­hen Zeit stell­ver­tre­tend für Ta­ten und Le­ben von Chris­ten. Sie die­nen als Vor­bild und Bei­spiel für heu­ti­ge Chri­sten, wie es in der »Con­fes­sio Au­gus­ta­na«, dem Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis der Re­for­ma­to­ren, 1530 for­mu­liert wor­den ist:

 

Confessio Augustana

ARTIKEL 21: DIE VEREHRUNG VON HEILIGEN

Über die Ver­eh­rung von Hei­li­gen leh­ren wir Fol­gen­des: Man kann sich an Hei­li­ge er­in­nern, um ih­rem Glau­ben nach­zu­ei­fern. Man kann sich auch die gu­ten Wer­ke der Hei­li­gen zum Vor­bild neh­men; das soll ent­spre­chend der je­wei­li­gen ge­sell­schaft­li­chen Stel­lung ge­sche­hen. [...] Aber die Hei­li­ge Schrift lehrt nicht, dass wir Hei­li­ge an­ru­fen oder von ih­nen Hil­fe er­bit­ten sol­len, son­dern sie stellt uns al­lein Chris­tus hin als Mitt­ler, Süh­ne­op­fer, Pries­ter und Für­spre­cher. Der soll an­ge­ru­fen wer­den, und er hat ver­spro­chen, dass er un­se­re Bit­ten er­hö­ren wird. Wenn wir ihn in al­len Nö­ten an­ru­fen, dann ge­fällt ihm das sehr. Im 1. Jo­han­nes­brief steht: »Wenn je­mand sün­digt, so ha­ben wir ei­nen Für­spre­cher bei dem Va­ter, Je­sus Chris­tus, der ge­recht ist.« (→1. Joh. 2,1).

 

Text der Con­fes­sio Au­gus­ta­na nach der la­tei­ni­schen Fas­sung. Aus­ge­las­sen ([...]) ist ein an Kai­ser Karl V. ge­rich­te­tes Hand­lungs­bei­spiel aus je­ner Zeit, wo­mit ihn die Pro­tes­tan­ten auf dem Augs­bur­ger Reichs­tag am 25. Ju­ni 1530 beim Ver­le­sen des Be­kennt­nis­ses di­rekt adres­sier­ten, das aber in­halt­lich zum Be­kenn­tnis nichts bei­trägt.

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